Hand- und Fingerübung:

Aufwärmung und Aktivierung

 

Der Weg zum Sprechen geht über die Beweglichkeit der Hände; diese wirkt wesentlich an der Bildung des Sprachzentrums mit. Hier eine kleine Übungsfolge. Besonders wohltuend vor Schreibtätigkeit und natürlich als Unterbrechung beim Lesen!

 

 

Vorbereitung:


Zunächst die Hände reiben, drücken,
kneten. Mit der ganzen Hand und mit
Daumen und Zeigefinger. Einen
Grund, sich die Hände zu reiben, gibt
es immer. Dann auch die einzelnen
Finger massieren, sie in die Faust der
anderen Hand nehmen und drücken
... sie mit Daumen und Zeigefinger
massieren.

 

 

 

1. Fingerkreuzen:

Die Handflächen aneinander legen.
Jetzt die Daumen und dann nachein-
ander alle anderen Finger übereinan-
der kreuzen. Sehr langsam und dann
auch schneller. Bis zum kleinen Finger.

Die Handflächen voneinander
entfernen, sodass sich nur noch die
Fingerspitzen berühren. Folgende
Bewegungsspiele sind jetzt möglich:

 

 

 

2. Fingerpärchenkreisen:

Zuerst «Däumchen drehen» - eine Qigong-Übung aus Großmutters
Zeiten, die die Entspannung fördert. Dann alle anderen Finger nach und
nach in beiden Richtungen umein-
ander kreisen lassen: langsam und
schnell.

 

 

 

3. Dachbalkenlegen:

Die Finger in dieser Figur nach-
einander flach aufeinander legen.
«Dachbalken legen» habe ich
das genannt. Oberer und unterer
Dachbalken können gewechselt
werden.

 

 

 

4. Schmetterlingsübung:

Ein Finger bleibt. Der andere macht
rechts und links Flatterbewegungen,
wie ein Schmetterling. Jeder Finger
der rechten und linken Hand wird
so einmal zum Schmetterling, und
zum Schluss umflattern sich beide
Finger jeweils gleichzeitig.

 

Wenn wir etwas für unsere Hände und Finger tun, tun wir das nicht nur für Hände und Finger. Unsere zehn Finger sind auf 60% der Hirnoberfläche repräsentiert. Die Energetisierung der Hände wirkt sich auch auf unser Gehirn, auf unsere geistigen Energien aus. Handübungen führen zu Konzentration und wecken die Lebendigkeit unseres Geistes. In Indien (Mudras) und China sind damit sehr intensive Erfahrungen gemacht worden. Hierzulande denkt man oft: Fingerspiele und -Übungen sind Kinderkram. Das gehört doch in den Kindergarten. Also muss es «Gehirn»- oder «Gedächtnisjogging» heißen, damit auch Erwachsene neugierig darauf werden. Dabei ist inzwischen auch wissenschaftlich erwiesen, dass Fingerübungen die Sprachfähigkeit in besonderer Weise fördern. Kehlkopf, Zunge und Lippen werden durch die Ausdrucksbewegung der Hände aktiviert.

 

 

(Auszug aus: Fredrik Vahle: BEWEGLICHE LIEDER oder Musik macht Beine. Rowohlt 2002;

Illustrationen: Anja Verbeek von Loewis)

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